LOCAS — Grünstahl-Vision der Max Aicher Stiftung 

Die Max Aicher Stiftung ist eine der größten Familienstiftungen Bayerns. Seit 2015 sind unter ihrem Dach die Unternehmen der Max Aicher Unternehmensgruppe zuhause. Neben ihrem Ursprung, dem Bau, umfassen die Aktivitäten der Gruppe heute die Geschäftsfelder Immobilien, Stahl, Umwelt (Recycling), Freizeit und Bildung.

Stahl und Recycling nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein. Max Aicher produziert alleine in Bayern jährlich rund 1,1 Millionen Tonnen Stab-, Beton- und Gewindestahl. Erschmolzen wird der Stahl in den beiden Elektro-Lichtbogenöfen der Lech-Stahlwerke in Meitingen. Die Weiterverarbeitung erfolgt sowohl bei den Lech-Stahlwerken als auch im Stahlwerk Annahütte und bei der Lech-Stahl Veredelung.

Bereits im Jahr 1972 wurde mit der Gründung der Lech-Stahlwerke der Grundstein für „grünen Stahl“ gelegt. Die Idee war genauso simpel wie visionär und zugleich bereits damals nach heutigen Maßstäben nachhaltig: Statt den Stahlschrott zur Verwertung über die Alpen nach Italien zu transportieren, dort zu Betonstahl zu verarbeiten und anschließend zur Deckung des bestehenden Stahlbedarfs in Bayern nochmals über die Berge zurückzuführen, wurde am Standort Meitingen im Jahr 1970 die Bayerische Elektrostahlwerke GmbH gegründet. Diese wurde 1976 in die Lech-Stahlwerke GmbH überführt. 

Die Elektrostahlroute punktet in Sachen Nachhaltigkeit doppelt: 

• Erstens werden durch das Recycling von Stahlschrott natürliche Ressourcen geschont. 
• Zweitens sind der Energiebedarf und der CO2-Ausstoß des Verfahrens deutlich geringer als bei der klassischen Hochofenroute – bezogen auf den Rohstahl um rund 80 %.

Nun gehen die Stahlunternehmen der Max Aicher Gruppe noch einen Schritt weiter, sie wollen ihren CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren und streben bis 2040 die Klimaneutralität an.

Im Nachhaltigkeitsprogramm LOCAS (Low-Carb Stahl aus Bayern) wird diese Vision mit einer gruppenweiten CO2-Minderungsstrategie vorangetrieben. Neben der Stahlerzeugung und verarbeitung sind weitere Bereiche der Kreislaufwirtschaft einbezogen. So ist es auch ein Ziel, die Nebenprodukte der Stahlerzeugung verstärkt in den Wirtschaftskreislauf rückzuführen. Zukünftig wird dieser Transformationsprozess mit den integrierten Maßnahmen sowie die aktuellen Zwischenergebnisse unter www.locas-bayern.com für alle Interessenten zu verfolgen sein. Damit steht auch in Zukunft Stahl aus Bayern für gelebte Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

„Diese und weitere Optimierungsmaßnahmen sind ein gelungener Auftakt zum Transformations-prozess für zukünftig klimaneutrale Stahl- und Walzwerke in Bayern. Hochmotiviert durch bisherige Resultate und mit dem Anspruch, unsere Klimaziele mit unseren hohen Qualitätsanforderungen vereinen zu können, sind wir bestrebt weitere Maßnahmen durchzuführen und damit den Carbon Footprint unserer Produkte sowie der Unternehmung ein weiteres Stück zu senken. Damit schaffen wir langfristig insbesondere für unsere Kunden einen klaren Vorteil im ökologischen Wettbewerb.“
Prof. Dr.-Ing. Klaus Krüger, Leiter Unternehmensentwicklung der Max Aicher GmbH & Co. KG.

1. Nutzung zukunftsfähiger Energieformen

Im Stahlwerk Annahütte werden bereits heute über 40 % des Strombedarfs über werkseigene Wasserkraftanlagen erzeugt. Noch diesen Sommer geht hier eine werkseigene Photovoltaikanlage in Betrieb. Generell ist es das Ziel, in der gesamten Gruppe die Eigenerzeugung mittels erneuerbarer Quellen auszubauen. Ergänzend wird gezielt deutscher Grünstrom beschafft. Weiterhin ist der Einsatz von Wasserstoff vorgesehen, sobald dieser vor Ort verfügbar ist. Die Vision eines Pumpspeicherkraftwerkes ist darüber hinaus ebenfalls Bestandteil der Planungen für eine klimaneutrale Produktion der Zukunft (vgl. dazu: https://www.energiespeicher-poschberg.de/

2. Anlagentechnik

Über die Modernisierung von Lichtbogen-, Hubbalken- und Wärmebehandlungsöfen wird deren Effizienz gesteigert und die Aggregate werden auf den Einsatz von Wasserstoff vorbereitet. Parallel wird die Prozessführung über KI-gestützte Verfahren weiter optimiert.

3. Einsatzstoffe

Ergänzend zum Schrott wird die Verwendung von Zuschlags- und Legierungsstoffen mit geringem CO2-Fußabdruck angestrebt. In diesem Kontext ist auch der Einsatz von biogener Kohle als Substitut für fossile Kohle vorgesehen. Als begleitende Maßnahme ist die direkte Rückführung heißer Kreislaufschrotte geplant, um den Energiebedarf des Einschmelzvorgangs zu mindern.

4. Ganzheitlicher Ansatz der Kreislaufwirtschaft

Über die Optimierung der Schrottaufbereitung soll eine Erhöhung der Ausbringungsrate und eine weitere Minderung des Schmelzenergiebedarfs erreicht werden. Auch ist vorgesehen, Primärrohstoffe, wie z.B. Kalk, durch den Wiedereinsatz aufbereiteter eigener Nebenprodukte und Reststoffe zu substituieren.
Neben der Schonung natürlicher Ressourcen reduziert die Verwendung der Sekundärrohstoffe die CO2-Emissionen gleich an mehreren Stellen: Zum einen werden die Emissionen für den Transport des Kalks und des Dolomits sowie für die Entsorgung der Reststoffe vermieden, zum anderen entfallen die CO2-Prozessemissionen bei der Kalkherstellung (Brennprozess/Entsäuerung).

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